Bestand CH BBB FI Fazan - Firmenarchiv Ed. Fazan AG, Sauerkrautfabrik, Bern

Identifikation

Signatur

CH BBB FI Fazan

Titel

Firmenarchiv Ed. Fazan AG, Sauerkrautfabrik, Bern

Datum/Laufzeit

  • 1807-2020 (Anlage)

Erschließungsstufe

Bestand

Umfang und Medium

1,5 Laufmeter

Kontext

Name des Bestandsbildners

Bestandsgeschichte

Die Geschichte der Sauerkrautfabrik Fazan reicht in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. 1850 hatte der Küfermeister Johann Hurni (1807-1889) begonnen, in einem Keller am Berner Rathausplatz Sauerkraut und Sauerrüben herzustellen, die hauptsächlich in die Romandie verkauft wurden. 1880 trat sein Schwiegersohn Louis Fazan (1837-1890) aus Genf in das Unternehmen ein, für welches ein weiterer Keller an der Postgasse in Betrieb genommen wurde. Da die gewerbsmässige Sauerkrautfabrikation in der Stadt ab 1889 verboten war, wurde die Produktion an die Effingerstrasse 67 verlegt. Nach dem Tod von Louis Fazan führten dessen Witwe, Marie Charlotte Fazan-Hurni (1841-1897), und der erst 16-jährige Sohn Edouard Fazan (1873-1952) die Firma unter dem Namen 'Veuve Fazan-Hurni, I. Berner-Sauerkraut-Fabrik' weiter. Ab 1897 übernahm Edouard den Betrieb, der fortan als 'Ed. Fazan, I. Berner Sauerkraut-Fabrik' firmierte.
Ein Jahr später bezog die Fabrik einen Neubau am Bahnhöheweg 86 in Bümpliz mit Bahnanschluss. Das ursprüngliche Wintergeschäft wurde sukzessive zum Jahresgeschäft ausgebaut, indem Artikel wie Essig, Essigkonserven und Getränke ins Sortiment aufgenommen wurden. 1927 trat der Schwiegersohn von Edouard Fazan-Rupf, Louis Berthoud-Fazan, in die Firma ein. Sechs Jahre später wurde die Firma in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und bestand nun unter dem Namen 'Ed. Fazan, Berner Sauerkraut-Fabrik, AG'. 1944 erfolgte eine erneute Anpassung des Namens: 'Ed. Fazan AG, Berner Sauerkraut-Fabrik', als Louis Berthoud-Fazan mit seiner Gattin Alice Berthoud-Fazan die Alleinverantwortung für den Betrieb übernahm. Dass das Fabrikationsverfahren immer wieder an den letzten Stand der Technik und Wirtschaftlichkeit angepasst wurde, zeigt sich etwa darin, dass die Firma als eine der ersten Sauerkrautfabriken 1952 das Sauerkraut in den praktischen und hygienischen Kunststoffbeuteln auf den Markt brachte. Die Sauerkrautfabrik gehörte dem Fachverband Schweizerischer Sauerkrautfabriken an, welcher eine Untergruppe der ehemaligen Schweizerischen Gemüse-Union war.
Nach dem Tod von Louis Berthoud-Fazan 1973 ging das Geschäft an dessen Frau und Sohn, Daniel Berthoud, über. Als sich in der Mitte der 1980er Jahre Gebäudeschäden bemerkbar machten und sich eine Sanierung als zu kostspielig erwies, wurde ein Neubau ausserhalb von Bern in Erwägung gezogen. Die errechneten Baukosten waren jedoch zu hoch, weshalb sich Daniel Berthoud zur Liquidation auf Ende 1988 entschied. Die Kundschaft wurde der Genossenschaft Sauerkrautfabrik Thurnen verkauft, der Handel mit den Essigkonserven von der Essig-Fabrik Oetterli & Cie in Solothurn übernommen und der Getränkehandel der vereinigten Mineralwasser AG in Bern-Kehrsatz einverleibt. Die Fabrikliegenschaften gingen in den Privatbesitz von Alice Berthoud über, die die Parzellen ihrem Sohn Georges Edouard Berthoud vermachte. Dieser plante eine Neuüberbauung des Areals mit Gewerbe- und Wohnanteil, wozu er die FABET AG gegründete. Da dieses Vorhaben nicht gelang, verkaufte er den Baugrund 2009 an zwei Berner Pensionskassen, welche eine Wohnüberbauung namens Burgunder umgehend realisierten.

Das Firmenarchiv erlaubt umfassende Einblicke in die Geschäftstätigkeit der Sauerkrautfabrik von deren Anfänge bis in die 1980er Jahre. Es sind u.a. Geschäftsberichte, Wareninventare, Lohnbücher, Pläne zu den Liegenschaften, Plakate und Drucksachen wie Briefe und Rechnungen überliefert. Von Interesse ist auch das Bildmaterial, welches sowohl die Entwicklung der Fabrikationsverfahren als auch die Familienmitglieder zeigt.

Abgebende Stelle

Das Firmenarchiv wurde der Burgerbibliothek Bern 2006, 2017 und 2020 von Daniel R. Berthoud übergeben.

Inhalt und innere Ordnung

Eingrenzung und Inhalt

Bewertung, Vernichtung und Terminierung

Zuwächse

Ordnung und Klassifikation

Bedingungen des Zugriffs- und Benutzungsbereichs

Benutzungsbedingungen

Öffentlich

Reproduktionsbedingungen

In der Verzeichnungseinheit enthaltene Sprache

Schrift in den Unterlagen

Anmerkungen zu Sprache und Schrift

Physische Beschaffenheit und technische Anforderungen

Findmittel

Sachverwandte Unterlagen

Existenz und Aufbewahrungsort von Originalen

Existenz und Aufbewahrungsort von Kopien

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Beschreibungen

Anmerkungen

Anmerkung

Laufzeit = ungefähr

Alternative Identifikatoren/Signaturen

Zugriffspunkte

Zugriffspunkte (Thema)

Zugriffspunkte (Ort)

Zugriffspunkte (Name)

Zugriffspunkte (Branche)

Beschreibung

Archivcode

Benutzte Regeln und/oder Konventionen

Status

Erschließungstiefe

Daten der Bestandsbildung, Überprüfung, Löschung/Kassierung

Sprache(n)

Schrift(en)

Quellen

Zugang

  • Merkliste

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